INDIen - der Süden

Kerala - überall grün :-)

Geschrieben am 24.10.2011 um 06:03

 

Eine lange Reise mit 3 Flügen lag vor uns, um ganz in den Süden zu kommen...

Der erste sollte von Jaipur um 7:15 Uhr nach Delhi gehen....frühzeitig angekommen standen wir am Schalter als die Dame nur meinte "we need to change your reservation, please wait a moment"....was nicht weiter schlimm war, da es bis zum Abflug noch eine ganze Stunde war, also warteten wir.....es wurde aber später und später und bald war es zehn vor sieben und wir wurden nervös, keiner sagte uns wo das Problem lag....das Gepäck war auch noch nicht weggebracht worden.....man oh man, unsere Nerven!!

Um zehn nach sieben bekamen wir dann unsere Boarding Pässe (ohne den 3. Flug!!), wurden dann von zwei Managern im Eilschritt zum Flieger gebracht und hatten nur Sorge um unser Gepäck! In Delhi stiegen wir dann um Richtung Kochi über Hyderabad, alles easy....

In Hyderabad angekommen stiegen ein paar Leute aus, die weiter nach Kochi reisenden blieben sitzen und weitere Gäste stiegen ein. Die Boarding Pässe für Kochi bekamen wir im Flieger ausgehändigt (Delhi Flughafen muss zum Glück Bescheid gegeben haben) und uns wurde auch bestätigt, dass unser Gepäck dabei ist :-)!!!!

In Kochi am Nachmittag angekommen hatte es zwar 32 Grad, aber es regnete in Strömen :-(.....unsere Sorge war, dass es nur noch regnet, aber keiner konnte uns die Wetteraussichten sagen! Auf der Fahrt zum Hotel konnte man die sich zum Norden Indiens so unterscheidende Landschaft bewundern....alles grün, bewachsen und von Gewässern durchzogen! Die Strassen sind sauber, haben sogar Gehsteige, und die Häuser sind nicht so heruntergekommen....ein Kontrastbild, aber super schön hier! Fort Kochi selbst, wo unser Hotel lag, ist sehr beschaulich mit kleinen Gassen und niedrigen Häusern....alles zu Fuss erreichbar.

Naja, jedenfalls brachte der Fahrer uns auf dem Weg zu so genannten Dhobis, den Wäschern, wo wir den Arbeitern mittlerweile beim Bügeln zusehen konnten. Hier wird Wäsche sowohl von Hotels als auch von Privatpersonen her gebracht, gewaschen, aufgehangen und gebügelt....ziemlich günstig das Ganze...keine 20 Cent fuer ein Kleidungsstück!


Im Hotel angekommen unternahmen wir einen kleinen Spaziergang durch die Strassen Kochis, was im Gegensatz zu Delhi etc. möglich war....keiner quatsche dich dumm an oder starrte dich wie ein Alien an. An einem guten vom Fahrer empfohlenen Restaurant aßen wir dann Shrimp Curry zu Abend, das sehr lecker war!

Den nächsten Morgen begannen wir nach dem Ausschlafen (endlich!!) mit einem Spaziergang zu einer christlichen, portugisischen und orthodoxen Kirche und sahen uns schliesslich auch die berühmten chinesischen Fischernetze am Meer an....leider aber schon nicht mehr in Betrieb, da das Fischen morgens um 6 Uhr stattfindet. Lecker präsentierten uns aber die Fischer ihren Fang.....man

konnte 1kg Riesengarnelen für nicht mal 7 Euro kaufen! Somit entschieden wir uns für Garnelen am Abend...

Der Nachmittag verlief entspannt am hotel-eigenen Pool :-). Leider hatten wir am Tag zuvor Tickets für eine so genannte Kathikala oder so ähnlich gekauft, die uns der Fahrer empfohlen hatte....eine traditionelle Aufführung aus Tanz, Musik, Gesang und Schauspiel. Was für eine langweilige Sch....!! Die Handlung bestand aus 4 Figuren, die unterschiedlich bemalt und gekleidet waren und lediglich mit Handbewegungen schauspielerten...begleitet von schrecklichem Gesang und viel zu lautem Trommeln....einfach nur schrecklich! Zwar unhöflich, aber mitten in der Vorführung verließen wir den Saal und gingen zum Restaurant, um unsere Garnelen zu genießen.....verdammt lecker!!!!

Periyar - der Urwald ruft...

Geschrieben am 29.10.2011 um 08:21

 

Von Kochi aus ging es mit unserem Fahrer über Berglandschaften nach Periyar zum Tiger Reserve. Der Weg war nicht ganz so spektakulär....ein paar Felder mit Gummibäumen, Ananas-Pflanzen und wunderschönen Wasserfällen....trotzdem schön anzuschauen. Nach 5-6 Stunden kamen wir in einem kleinen Dorf Nähe des Tiger Reserve National Parks an. Das Hotel sah zunächst ganz nett aus, ein Mix aus Idylle und gepflegtem Ambiente....jedoch merkten wir schnell, dass das aus Bungalows bestehende Hotel von Affen bevölkert wurde ;-)...schließlich waren wir mitten im Dschungel bzw. nicht weit davon entfernt.

Nach einem Mittag- bzw. frühem Abendessen liefen wir entspannt durch die Stadt, tranken einen Tee und verliefen uns in einem Ayurveda Massage Zentrum. Für nicht einmal 10 Euro kann man sich dort von Kopf bis Fuß massieren lassen....der Termin für den nächsten Tag wurde somit vereinbart :-)!!

Früh ins Bett, um am nächsten Morgen für die Dschungel Tour bereit zu sein, liefen wir mit geschlossenen Klamotten und Schutz-Socken bis zum Knie auf ins Grüne... Wir wurden schon vorgewarnt, dass viele Blutegel auf uns zukommen würden, doch es kam noch schlimmer....zunächst aber zur Tour selbst: Leider war es früh morgens (7 Uhr) noch nebelig und etwas regnerisch, so dass die Aussicht auf Tiere gering war. Unser Dschugel Guide führte uns mitten durch's Gebüsch, weil er etwas hörte und wir auch schon Tiere "riechen" konnten....wir stießen aus sicherer Entfernung auf eine Herde Bisson (schreibt man das so?), von denen der Guide aus der Nähe Fotos für uns machte. Bis auf ein paar Affen in den Bäumen und Riesenspinnen sahen wir aber nichts!! Die Blutegel hatten es uns aber besonders angetan, da sie bis zum T-Shirt gekrabbelt sind....ich konnte sie zum Glueck alle abwehren, aber meine Mutter hatten sie besonders gern und saugten Blut an ihrem Bauch, was sie leider erst im Hotel bemerkte....er hatte sich schon gut ernährt!! Sie machte den Fehler, dass sie den Egel vor Schreck quasi wegschlug, so dass sich die Wunde aufriss und den ganzen Tag lang blutete! Mehr kann aber nicht passieren, da diese Tiere keine Krankheiten übertragen....puuuhhh!!

Nach der Tour wollten wir uns erstmal ausruhen, hängten unsere Klamotten vor's Zimmer auf das Geländer, das sich im Freien befand....nach kurzer Zeit rief der Portier an und warnte uns, die Kleidung doch zu entfernen, da die Affen Gefallen dran finden könnten und sie klauen würden. Als ich die Sachen rein geholt habe, beobachtete mich bereits ein kleiner Affe ganz genau ;-)! Als ob das nicht schon genug war....klopfte es nach weiteren 2 Stunden an unserem Fenster....ein Affe saß da und schaute ins Zimmer rein....vielleicht hörte er Geräusche seiner Artgenossen, über die im Fernsehen eine Reportage lief....der Fernseher lief nicht mehr lang und den Affen konnten wir vom Fenster scheuchen!!

Um 15:30 Uhr fuhren wir mit einem Guide zu einer Gewürz-Plantage....er zeigte uns diverse Pflanzen, an denen Früchte wie Bananen und Papaya sowie Sträuche mit Pfeffer und Chilli wuchsen....sehr interessant!! Abends ließen wir den Tag mit der lang ersehnten Massage ausklingen....eine Stunde lang wurde ich durch geknetet und meine Mutter bekam eine Kopfmassage :-)! Zu guter Letzt wollen wir doch nochmal unsere lieben Vorfahren....die Affen....erwähnen: befolge eine Regel.....begebe dich nicht mit Bananen entlang der Hotelanlage auf den Weg zum Zimmer....die Affen lauern überall....und so erging es mir!! Auf einmal standen ca. 8 Affen um mich herum und fanden die Bananen in meiner Hand ganz lecker und kamen immer näher....als einer davon seine Arme nach mir ausstreckte, erschreckte ich und ließ einen Schrei los woraufhin die Hotelangestellten die Affen vertrieben! Was für ein Schock!

 

Nach dem Auschecken wurden wir von unserem Fahrer nach Alleppey gebracht.....die Backwaters warteten....

 

Die Backwaters - nature pur und den menschen ganz nah

Geschrieben am 29.10.2011 um 08:40

 

Man, hatte wir große Erwartungen an unser Hausboot....

Die Fahrt war schon ein Disaster, da der Fahrer sich nicht nur verfahren hatte, sondern auch die Zeit falsch eingeschätzt hat und wir Verspätung hatten. Diese wollte er aufholen und fuhr wie ein Irrer zu schnell und riskant....mir wurde richtig schlecht dabei und wir wollten nur noch raus aus diesem Auto!! Freuten uns schon auf das Boot....mussten aber zunächst einen ziemlich matschigen Weg

durchlaufen und über Boote klettern bis wir unseres erreichten.

Ganz nett und funktional ausgestattet, entspannten wir uns auf den Bänken und ließen die Landschaft aus viiieeelen Palmen an uns vorbeiziehen...

Wir hatten 4 Männer an Board: ein Guide sozusagen, der gut Englisch sprach, ein Koch und zwei Bootsführer. Der vordere Bereich des Boots hatte links und rechts Bänke und in der Mitte einen Esstisch. Das Schlafzimmer mit Fenster und Bad war wie gesagt funktional, aber ohne Klimaanlage!! Zu Mittag gab's vegetarisch und zu Abend Shrimps und Curry (die Shrimps haben wir am Ufer

gekauft).

Vor dem Abendessen legten wir auch zur Nachtruhe an einem Ufer an. Dort wohnte auch die Familie eines der Bootsmänner.....zwei kleine Mädchen kamen angelaufen und schenkten uns gleich Blumen...fragten auch ob wir uns die Gegend (ein schmaler Landstreifen zwischen Wasser und Reisfelder) mit ihnen ansehen möchten. Äußerst zuvorkommend begrüsst wurden wir jeweils von der 5-jährigen Chareena und der 7-jährigen Mareena an der Hand genommen und liefen am Ufer entlang. Sie erzählten uns viel von ihrem Leben, was uns richtig berührte....! Wieder am Haus der Kinder angekommen, bat uns die Mutter ins Haus....wir waren geschockt wie sie leben....sie haben NICHTS!!! Mit selbst gemalten Bildern der Kinder, einem Erinnerungsfoto und deren Adresse, an die wir das Bild schicken sollten gingen wir wieder an Bord unseres Bootes und aßen zu Abend. So richtig schmecken konnte uns das Essen aber nicht beim Anblick der Kinder aus der Ferne wie sie ihre Zähne am Wasserhahn putzten. Ob die beiden Mädels noch gegessen hatten, wir wussten es nicht und fühlten uns schlecht, hier wie die Könige speisen zu dürfen und das so nah am offensichtlichen Elend. Das Erstaunliche aber war, dass ich noch niemals zuvor glücklichere Kinder gesehen hatte, die doch so wenig besitzen und das zu schätzen wissen, was ihnen die Umgebung bietet. Das wiederum machte uns aber glücklich!

 

Die Nacht auf dem Boot wollten wir lieber nicht zu ausführlich beschreiben, da es ca. 30 Grad im Zimmer hatte, unsere Kissen innen aus Plastik waren, ich permanent auf Moskito Jagd gehen musste und draußen die Bootsmänner komische Hust-Geräusche von sich gaben! Wir schliefen so gut wie gar nicht!!!

 

Nach dem Frühstuck und zurück an der Anlegestelle fuhren wir zum Flughafen Kochi, um zur letzten Station Mumbai zu fliegen...

ein paar Eindrücke aus Mumbai....

Geschrieben am 29.10.2011 um 08:52

 

In Mumbai angekommen wurden wir herzlichst von Mama's Cousinen in Empfang genommen und fuhren mit ihnen zu ihrem Appartment. Dort aßen wir eine Kleinigkeit, quatschen ewig lang und freuten uns schon auf unser versprochenes 2-Zimmer

Appartment 2 Häuser weiter, wo unser Gepäck bereits war und uns eine Dusche versprochen wurde!

Dort angekommen, fanden wir uns in einem Molloch wieder....im Gang des Hauses stank es nach keine Ahnung was....die Wohnung war alles andere als gemütlich....mit Plastik bedeckte Möbel, keine Klimaanlage (mega heiß)...viele Mücken und was das

Schlimmste war....KEINE Dusche, sonder Eimer mit Wasser! Wir waren soooo müde von den letzten Tagen und der fehlenden warmen Dusche auf dem Hausboot, dass wir beschlossen haben, in ein Hotel zu ziehen....das war es wert....

Das Hotel liegt im Viertel "Juhu", hat moderne Zimmmer, Frühstück, Klimaanlage und eine Dusche. Sogar freies Internet und ein Fahrservice zum Flughafen heute Nacht ist inbegriffen :-)